Eine Einrichtung
in Trägerschaft der
Salesianer Don Boscos

Geschichte des Hauses und der Herz-Jesu-Kirche

Das Dominikus-Savio-Haus und die Einrichtung Don Bosco Jünkerath

Seit über sechzig Jahren gibt es in Jünkerath eine Niederlassung der Salesianer Don Boscos. Sie liegt dabei für die heutige Aufgabe und Sendung der Ordensgemeinschaft günstig in jenem Teil der Eifel, der als „Dreiländereck" (Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Belgien) und als „Dreibistumseck" (Trier, Köln, Aachen) bezeichnet werden kann. Der Grundstein für das Haus wurde 1953 gelegt, kurz nach der Fertigstellung erhielt es den Namen des am 12. Januar 1954 durch Papst Pius XII. heiliggesprochenen Schülers von Don Bosco:
 

Dominikus-Savio-Haus

Die Einrichtung war von 1957 an bis 2002 das Noviziat der Salesianer Don Boscos, zeitweise nur der Norddeutschen Provinz, seit 15. August 1967 der beiden deutschsprachigen Provinzen. Zeitweise waren auch österreichische Novizen in Jünkerath. Seit 2002 gehen die deutschsprachigen Novizen aufgrund der gering gewordenen Zahl allerdings ins internationale Noviziat nach Pinerolo/Piemont. Das Noviziat in Jünkerath wurde infolgedessen aufgehoben, was einen großen Wandel für die Einrichtung nach sich ziehen sollte und musste.

Von Beginn an war das Noviziat immer auch ein Ort für Gruppen von Jugendlichen aus Pfarreien, Jugendverbänden und Schulen der Umgebung. Diesen Aktivitäten wurde schon 1972 mit der Einrichtung der Jugendbildungsstätte „Don Bosco" ein eigenständiger Rahmen gegeben.
 

Der Gründer und die Gründung des Dominikus-Savio-Hauses

Vermutlich wäre P. Heinrich Kremer (1888-1956) über die heutige Vielfalt der Angebote von Don Bosco Jünkerath sehr angetan, da es seinem ursprünglichen Anliegen näherliegt, als es zunächst mit dem Noviziat verwirklicht werden konnte.

Im Rahmen seines 25-jährigen Weihejubliäums als Priester erwog er 1950 gemeinsam mit seinen Jünkerather Freunden, darunter vor allem der Metzgermeister Heinrich Knörr und der Gastwirt Karl Stump, ein Salesianerhaus in Jünkerath erstehen zu lassen. Die Jünkerather dachten dabei an eine Handwerksschule oder ein Lehrlingsheim für die Region, P. Kremer wohl eher an ein Konvikt für Spätberufene. P. Kremer sprach infolgedessen mit dem Provinzial der Ordensgemeinschaft in München, der Gemeinderat befasste sich mit dieser Idee erstmals am 5. Juli 1950. Nach vielseitigen Verhandlungen seit 1950 zwischen norddeutscher Ordensprovinz, dem Bistum Trier, dem Kreis Daun und der Gemeinde Jünkerath und nach dem Wunsch des Generaloberen der Salesianer Don Boscos in Turin sollte die Niederlassung als Noviziat errichtet werden. Der Ordensnachwuchs sollte hier also eine Einführung in das Ordensleben und eine pädagogische Grundausbildung erhalten.

Am 5. November 1952 schenkte die Gemeinde Jünkerath dem Orden das benötigte Grundstück. Die Grundsteinlegung war am 19. Juli 1953 und am 10. Oktober 1953 wurde die Errichtung der Niederlassung durch das Bischöfliche Generalvikariat in Trier genehmigt. Am Tag darauf erfolgte durch Dekret des Generaloberen die kanonische Errichtung des Noviziates. Pater Kremer, im Hochbaufach ausgebildet, entwarf selbst die Pläne für das Hauptgebäude. An den Aufbauarbeiten beteiligten sich viele Jünkerather und Glaadter Bürger. Die Bevölkerung, ortsansässige Vereine und Firmen, die meisten Pfarreien des Kreises Daun und darüber hinaus gaben Einrichtungsgegenstände und Spenden dazu. Heute stehen auf dem Gelände insgesamt vier Häuser: das Dominikus-Savio-Haus, das Filippo-Rinaldi-Haus, das Franz-von-Sales-Haus und das Don-Bosco-Haus.

  

Dominikus-Savio-Haus

Am 24. September 1957 konnten die ersten Novizen in das Dominikus-Savio-Haus ziehen. Diese Etappe konnte der Gründer P. Kremer leider selbst nicht mehr miterleben. Er starb am 27. Februar 1956. Pater Josef Hilpisch übernahm das Direktorenamt.

Zum 1. August 1971 wurde Pater Anton Dötsch als Provinzbeauftragter für Jugendpastoral nach Jünkerath versetzt und vom Provinzial beauftragt, im Dominikus-Savio-Haus eine Jugendbildungsstätte einzurichten. Ab Mitte April 1972 kamen die ersten Abschlussklassen der Eifeler Hauptschulen zu so genannten Schulendtagen. Mit Schreiben des Jugendamtes Daun vom 26. September 1975 ist die Jugendbildungsstätte staatlich anerkannt.
 
 

Filippo-Rinaldi-Haus

Im September 1958 wurde das sogenannte Schwesternhaus fertiggestellt. Im Jahr darauf kamen die ersten Don-Bosco-Schwestern nach Jünkerath und übernahmen den Haushalt im Noviziat. Die Schwestern waren bis 1976 in Jünkerath. Nach dem Weggang der Schwestern zogen indessen die Novizen ins umgebaute frühere Schwesternhaus, das alsbald von „Maria-Mazzarello-Haus" in „Filippo-Rinaldi-Haus" umbenannt wurde.

Nachdem dann 2002 auch das Noviziat beendet wurde, kamen 2003 erste Jugendliche im Rahmen von Hilfe-zu-Erziehungsmaßnahmen in dieses Haus. Das mündete ab Sommer 2005 in eine sozialpädagogisch betreute Jugendwohngemeinschaft unter Leitung von P. Christian Vahlhaus. 2011 wurde mit einer Verselbständigungswohngruppe im zweiten Stock des Filippo-Rinaldi-Hauses ein Angebot insbesondere für jene Jugendliche geschaffen, die sich auf das Leben in der eigenen Wohnung vorbereiten wollen. Ab Oktober 2015 wurden zusätzlich unbegleitet minderjährige Flüchtlinge aufgenommen.
 
 

Franz-von-Sales-Haus

1980 wurden ein Gästehaus mit Tagungsmöglichkeiten gebaut, das den Namen Franz-von-Sales-Haus erhielt. Von 2006 an war das Franz-von-Sales-Haus reines Beleghaus. Ab Januar 2016 wurde dort im Erdgeschoß die vollstationäre Gruppe für unbegleitet minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Die Bettenzahl der Jugendbildungsstätte reduzierte sich dadurch von 120 auf 100 Betten. Zum 1. Januar 2017 wurde die vollstationäre Gruppe in den "zweiten Flügel" der vergrößerten Verselbstständigungswohngruppe integriert.
 
 
 
 

Spiel- und Sportplätze

Außerdem wurde 1980 damit begonnen, die Spiel- und Sportmöglichkeiten auf dem Gelände zu erweitern. Ein Fußballrasenplatz wurde angelegt. 1981 kam der sogenannte „rote" Sportplatz für Basket- und Handball hinzu. Nicht zuletzt gestaltete P. Bruno Lindemann den früheren Theater- und Sportsaal in einen großen Spielesaal mit Billardtischen, Tischtennisplatten und zahllosen Kleinspielen um, der es bis heute vielen Gruppen ermöglicht, auch bei Regen und im Winter die Freizeit zu gestalten. 2002 erhält die Jugendbildungsstätte eine Skater-Bahn. Schließlich kam eine Grillhütte hinzu.
 
 

Don-Bosco-Haus

Über der Schreinerwerkstatt des Wirtschaftsgebäudes oberhalb des Franz-von-Sales-Hauses waren Anfang der 70er Jahre Gästezimmer ausgebaut worden.

1998 wurde schließlich beschlossen, das inzwischen nicht mehr standardgemäße „Don-Bosco-Haus" abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Baubeginn war am 24. August 1999. Das Haus konnte ab 2001 als weiteres Gästehaus eingeweiht werden. In ihm befindet sich seither mit dem sogenannten „Oratorio" auch der größte Tagungsraum. So finden derzeit bis zu fünf Schulklassen parallel Unterkunft und Gruppenräume.
 
 

Die Herz-Jesu-Kirche

Die Jünkerather Herz-Jesu-Kirche im Dominikus-Savio-Haus wurde 1962 als Noviziats- und Exerzitienkirche gebaut und am 25. August 1963 durch den Fuldaer Weihbischof Dr. Eduard Schick eingeweiht. Wie jede salesianische Noviziatskirche steht sie auf Wunsch des Ordensgründers Don Bosco unter dem Patronat des Herzens Jesu. 

Zur Hauskapelle gehören auch im zur Niederlassung gehörigen Waldgelände eine am 8. Dezember 1959 eingeweihte, von Frau Buske gestiftete und der Firma Josef Buske gebaute Marienkapelle sowie ein am 14. September 1960 eingeweihter Kreuzweg, der von den Novizen errichtet worden war. Die Bildtafeln wurden dem Haus von den Jungen der Berliner Niederlassung geschenkt. Am 20. Oktober 1966 erteilte die Bezirksregierung in Trier dem Dominikus-Savio-Haus die Genehmigung zur Neuanlegung eines Friedhofs zur Beisetzung der Angehörigen des Salesianerklosters.
  
Eine Besonderheit in der Herz-Jesu-Kirche sind übrigens die Seitenaltäre, die regelmäßig umgestaltet werden und bei den Gästen großen Anklang finden. Durch die wechselnden Motive liefern sie sehr gute Impulse u.a. für (religions)pädagogische Einheiten.
 
Hier einige Beispiele:

 

Pietà
Es liegt ein Buch aus, in das Fürbitten und Gebete geschrieben werden können – auch auf den Blättern des Baumes ist das möglich. Auf diese Weise erhält der Besucher die Möglichkeit, das, was ihn bedrückt, niederzuschreiben und so "aktiv" etwas gegen die für ihn belastende Situation zu tun. Das Buch wird während der Messe oft auf den Hauptaltar gelegt.
 
     
Ikonen
In allen Kirchen gibt es – wie bei uns die Ikonen an der Wand – Kunstwerke. Hier erhalten unsere Gäste die Möglichkeit, selbst kreativ zu werden: zum Beispiel am Whiteboard oder indem sie Bibel- oder Psalmen-Bilder ausmalen. Für die kleinen Kirchenbesucher gibt es Schaumstoffbauklötze, mit denen sie wunderbar Häuser und Kirchen nachbauen können.
 
     
Gut und Böse
Das Thema "Gut gegen Böse" besteht, seit es Menschen gibt. Was aber ist gut? Auf dem Altar liegen verschiedene Beispiele, die in "gut" oder "böse" zu unterscheiden sind. Muss man einen gefundenen 50 Euro-Schein abgeben? Ist Gentechnik gut?
Don Bosco steht natürlich als Paradebeispiel für jemanden, der gut ist.
 
     
Maria Mazzarello
Als Maria schwer an Typhus erkrankte, zerbrachen ihre Zukunftsrtäume und sie musste sich "neu" erfinden. Hier können die Gäste ihre "Scherben" auf den Altar legen. Sie bleiben dort und können verwandelt werden. Bei Maria Mazzarello hatte dies dazu geführt, dass sie sich für andere Mädchen einsetzte, Don Bosco kennenlernte und mit ihm den Frauenorden der Don Bosco Schwestern gründete ("Töchter Mariä Hilfe der Christen" – aus dem ital. Original: "Figlie di Maria Ausiliatrice").
 

 

Geschichte in externen Darstellungen: