Impuls-Gedanken zum Osterfest 2022

Kirchenfensterdarstellung des auferstandenen Christus

Was bedeutet Ostern? Wer von uns kann das wirklich fassen, was da geschehen ist? Woran denken wir an Ostern? An den Urlaub, Cholesterin, Zoff in der Familie, Jesu Auferstehung?
Nur eine Minderheit bekennt: „... am dritten Tage auferstanden von den Toten!“ Andere meinen eher, mit dem Tod ist alles aus. Viel steht auf dem Spiel: Ist Jesus nicht auferstanden, dann ist unser Glaube wahrer Unsinn, dann reden wir gegen eine Wand, dann sind unsere Gottesdienste nur Totendienste, dann ist unser Grab Endstation, Entsorgungsstätte.

Wer von uns würde sich zutrauen zu sagen, was „Auferstehung“ ist? Wer war dabei? Niemand! Sollten wir also an Ostern nicht besser schweigen? Sagen und denken nicht viele Menschen auch in unserer Umgebung: „Phantasten, Spinner“, wenn wir von Auferstehung reden? Es spricht doch biologisch alles dagegen.

Könnte man die Auferstehung nicht eher als raffinierten Trick, als Illusion bezeichnen, die in ein Nichts zerfällt? Real ist bei einem Zauberer nichts. Alles ist Illusion. Kein Toter ist je zurückgekehrt, um uns das Gegenteil zu beweisen! Auferstehung nur Illusion?
Ist es nicht eher der letzte, geheime Wunsch der Menschheit, unsterblich zu sein?

Ich möchte das so formulieren: Die Lebendigkeit von Jesus kann nicht einfach verloren gegangen sein. Den Menschen, denen man das Leben schwer gemacht hat oder die ihr Leben selbst zu schwer nahmen, brachte Jesus Erleichterung. Und wenn wir an Ostern von Auferstehung sprechen, dann kann die Lebendigkeit Jesu nur das Eine immer wieder deutlich werden lassen: Dass der Tod nicht das letzte Wort hat. Leben ist mehr als nur ein Dasein, ein Existieren und vielleicht Dahinvegetieren auf dieser Welt. Deshalb findet das Leben sein Ende nicht an der Grenze unseres irdischen Daseins, sondern es muss noch mehr geben ... für uns als Glaubende – die Auferstehung.

Jesus hat uns die Richtung vorgegeben – etwas von dem alten Traum der Menschheit aufleuchten lassen: Auferstehung! Leben ohne Grenzen! Leben, das nie endet, so wie es auch für Gott kein Ende gibt. Auferstehung - das Wunder beginnt allein schon damit, dass wir dieses Ereignis überhaupt denken und im eigenen Leben zumindest bruchstückhaft immer wieder erfahren können!

In diesem Sinne wünsche ich allen immer wieder ein „Wunder von Auferstehung“ im eigenen Leben. Ein gesegnetes und beglückendes Osterfest allen, die diesen Text gelesen haben!

Frohe Ostern wünscht
P. Günther Wendel SDB

Text: P. Günther Wendel